Müller-Thurgau ist eine weiße Rebsorte, die 1882 von dem Schweizer Forscher Hermann Müller gezüchtet wurde. Sie ist eine Kreuzung zwischen Riesling und Madeleine Royale. Die Sorte ist vor allem in Deutschland weit verbreitet, aber auch in anderen Weinbauländern wie Österreich, der Schweiz und Italien anzutreffen.
Die Trauben der Müller-Thurgau-Rebe sind mittelgroß und haben eine grünliche bis gelbliche Farbe. Die Rebsorte ist an das kühle Klima Mitteleuropas angepasst und zeigt eine gute Resistenz gegenüber Frost. Sie gedeiht besonders gut auf kalkhaltigen Böden und benötigt eine ausreichende Sonneneinstrahlung für eine optimale Reifung der Trauben.
Weine aus Müller-Thurgau-Trauben zeichnen sich durch ihre fruchtige Aromatik und ihre leichte Trinkbarkeit aus. Typische Aromen umfassen Zitrusfrüchte wie Zitrone und Grapefruit, Steinobst wie Pfirsich und Aprikose sowie subtile florale Noten. Im Geschmack sind Müller-Thurgau-Weine meist trocken bis halbtrocken, mit einer moderaten Säure und einem angenehmen, erfrischenden Abgang.
Müller-Thurgau wird häufig als sortenreiner Wein ausgebaut, findet aber auch Verwendung in Verschnitten oder als Grundlage für die Herstellung von Schaumweinen. Die Sorte erfreut sich vor allem bei Weintrinkern, die leichte und zugängliche Weine schätzen, großer Beliebtheit. Trotz einiger Kritikpunkte an der Qualität einiger Müller-Thurgau-Weine bleibt die Rebsorte eine wichtige und weit verbreitete Sorte in vielen Weinbauregionen.